Prämature Ovarialinsuffizienz (POI)

vorzeitig „erloschene“ Eizellreserve/Eierstockfunktion

Bei etwa 1% aller Frauen erlischt leider die Eizellreserve/Eierstockfunktion vor dem 40. Geburtstag.

Anhand folgender Kriterien ist dies feststellbar:

  • Alter <40 Jahre
  • seltene bis keine Regelblutungen über mindestens 4 Monate
  • der Hormonwert FSH liegt > 25 IU/l bei zweimaliger Abnahme (im Abstand von mindestens 4 Wochen)

Gründe hierfür sind vorangegangene Operationen an den Eierstöcken, durchgeführte Chemo-/Strahlentherapien, aber auch genetische Ursachen. Laut Datenlage liegt in 4-31% eine familiäre Häufung vor, deswegen sollte bei „unbekannter Ursache“ eine GENETISCHE ABKLÄRUNG erfolgen (mehr dazu lesen Sie gerne unter dem Punkt: KiWU-Reise - Diagnostik - genetische Abklärung).

In der Literatur werden zwar vereinzelt Fälle von spontan eingetretenen Schwangerschaften beschrieben, jedoch ist die Chance auf eine Schwangerschaft mit eigenen Eizellen verwindend gering (auch nach Ausschöpfung aller reproduktionsmedizinischen Maßnahmen!).

Ist der Kinderwunsch noch nicht abgeschlossen, so ist es in Österreich gesetzlich erlaubt, bis zum 45. Geburtstag der Frau eine Eizellspende in Anspruch zu nehmen. 

Mehr dazu lesen Sie gerne unter dem Punkt (EZ-Spende - Rechtliches und Eizellbanken).

 

Durch eine vorzeitig erloschene Eierstockfunktion haben folgende Organe/Strukturen ein höheres Risiko „zu erkranken“:

 

  • KNOCHEN: Erhöhtes Risiko für geringe Knochendichte (Osteoporose).

Darum sollte eine „Hormonersatztherapie“ begonnen und bei Erstdiagnose eine Knochendichtemessung veranlasst werden. Bei unauffälligem Befund ist keine Wiederholung notwendig, bei auffälligem Befund sollte die Untersuchung alle 5 Jahre durchgeführt werden.

 

  • NERVENSYSTEM: Erhöhtes Risiko für Demenz, Parkinson und beschleunigtem kognitiven Abbau.
  • HERZ-/KREISLAUFSYSTEM: Erhöhtes Risiko für verfrühte Atherosklerose („Verkalkung“ der Gefäße). Laut Leitlinie sollten jährlich Risikofaktoren (Blutdruck, Gewicht, Rauchen, Blutfette, Blutzucker) kontrolliert werden.

 

Um die oben angeführten Risiken zu minimieren, ist eine HORMONERSATZTHERAPIE bis zum durchschnittlichen Menopausenalter von 50 - 51 Lebensjahren unbedingt zu empfehlen. 

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